Indien
Indien ist flächenmäßig das größte Land in Südasien und wird bei der Bevölkerungszahl nur knapp hinter China eingeordnet. Das Land grenzt an Pakistan, China, Nepal, Bhutan, Bangladesch und Myanmar. Im Norden gilt das Himalaya als natürliche Grenze, im Süden liegt der Indische Ozean. Die Indu-Kultur ist eine der ältesten Hochkulturen der Welt und die indische Kultur durch die weit zurückgehende Geschichte des Landes geprägt. Indien ist etwa neunmal so groß wie Deutschland und es wohnen dort 14-mal so viele Menschen (ca. 1,1 Milliarden). Die Währung der Bundesrepublik ist der Indische Rupie. Für die Einreise nach Indien ist ein Visum erforderlich. In dem durch viele verschiedene Ethnien geprägten Land werden über 1600 Sprachen gesprochen, überregionale Amtssprachen sind Hindi und Englisch. Die indische Gesellschaft ist bis heute vom Kastensystem geprägt und der Großteil der Menschen gehört dem Hinduismus an. Indien ist nicht nur für seinen kulturellen Reichtum, die farbenfrohen Saris und Tempel bekannt, sondern auch für seine schmackhafte typisch indischen Gewürze und Speisen.
Bei vielen Indien-Reisen werden die klassischen Touristenhighlights des sogenannten Goldenen Dreiecks besucht. Dieses trägt den Namen auf Grund der geografischen Lage der drei Eckpunkt, welche aus den drei Städten Agra, Jaipur und Neu-Delhi bestehen und die ein Muss auf jeder Indienreise darstellen.
Agra
Agra war von 1526-1648 Hauptstadt der Mogulreichs und beheimtatet heute einige UNESCO-Welkulturerbestätten.
Unumstritten die bekannteste Sehenswürdigkeit Indiens ist das Taj Mahal. Shah Jahan ließ dieses als Grabmal für seine Lieblingsfrau Mumtaz Mahal errichten, weshalb es auch den Namen Monument der Liebe trägt. Tausende Elefanten, Kamele und Ochsen, sowie mehr als 20.000 Arbeiter waren am Bau des Mausoleums beteiligt. Der Marmor wurde aus Makrana nach Agra befördert und die Edel- und Halbedelsteine wurden extra für diesen Prachtbau aus dem Orient nach Indien geschafft. Die Anlage wurde streng symmetrische errichtet und im Jahr 1644 fertiggestellt. Das Taj Mahal ist 58 m hoch und 56m breit und zählt zu den umstrittenen 7 neuen Weltwundern.
Nicht verpassen darf man in Agra den Besuch des Roten Forts, ein Symbol der Macht der Mogulen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. In der aus rotem Sandstein erbauten Festung liegen Paläste, Audienzhallen, Türme und Moscheen. Besonders sehenswert sind der Palast des Shah Jahan und die Perlmoschee (Moti Masjid), sowie die Freitagsmoschee (Jama Masjid)
Etwa 37 km von Agra gelangt man in die Geisterstadt Fatehpur Sikri, dies bedeutete Stadt des Sieges. Der Sage nach erließ Akbar die Stadt zu ehren seines zweiten Sohnes erbauen. Die Stadt war im 16. Jahrhundert eine sehr prächtige und der Weg von Agra nach Fathepur ein einziger Basar mit allen Köstlichkeiten des Orients. Die beeindruckenden Gebäude zeugen noch heute vom damaligen Reichtum der Stadt. Doch bereits nach 14 Jahren musste die Stadt auf Grund von Wassermangel wieder verlassen werden.
Weniger bekannt doch genau so sehenswert ist das auf der Ostseite des Yamuna Flusses gelegene Mausoleum Itmad-ud-daulah. In Agra findet man auch drei bedeutende katholische Kirchen, die Church of Akbar, die Cathedral of the Immaculate Conception und die Church of our Lady of Good Health.
Sehenswert ist auch das ca. 10km außerhalb der Stadt gelegene Akbar-Mausoleum in dessen hübschen Gärten Rehe, Pfauen und Affen leben.
Jaipur
Jaipur ist die Hauptstadt des indischen Bundesstaates Rajasthan. Jaipur ist sowohl schnell wachsende Industriestadt und Verkehrsknotenpunkt als auch Kulturzentrum und in mitten von Bergbau und Landwirtschaft gelegen. Die Altstadt wir auf Grund ihrer pinkfarbenen Gebäude auch Pink City genannt und ist von einer gigantischen Mauer eingeschlossen. Die Altstadt wirkt heute wie ein gigantischer Basar. Das Wahrzeichen Jaipurs ist der Stadtpalast Hawa Mahal (Palast der Winde). Er wurde 1799 von Maharaja Sawaj Pratap Singh erbaut und diente als Gebäude von welchem die Haremsdamen das Treiben auf den Straßen beobachten konnten, ohne selbst gesehen zu werden.
Ein weiteres Weltkulturerbe ist das Jantar Mantar, ein Planetarium und Wunderwerk der Astronomie aus den Jahren 1728-1734. Hier stehen insgesamt 18 Instrumente, darunter eine 27m hohe Sonnenuhr.
Mitten im Man Sagar Lake liegt der Wassertempel Jal Mahal, der zwar leider nicht besucht werden kann aber einen Fotostopp auf dem Weg auf jeden Fall lohnt.
11 km außerhalb auf dem Berg thront die mächtige Festungsanlage von Fort Amber. Als besonders sehenswert gilt der Spiegelsaal, ein Teil des Diwan-i-Khas, dessen Inneres mit einer Vielzahl von kleinen Spiegeln dekoriert ist. Nicht nur die hübschen Höfe und Innenräume sind hier sehenswert auch die fantastische Aussicht ins Umland kann man hier genießen.
Ein echter Geheimtipp ist Nahargarh Fort. Dieses wurde 1734 als eine Art Wachturm errichtet und besticht heute vor allem durch seine Lage. Denn von hier aus hat man einen grandiosen Panoramablick auf die Metropole Jaipur.
Ein weiteres Highlight ist der zwischen zerklüfteten Felsen gelegene Galta Ji Tempel. Wegen der vielen dort lebenden Affen wird er auch Monkey Tempel genannt.
Delhi
Die Megametropole Delhi ist in 11 Distrikte aufgeteilt und umfasst 5 Statutarstädte, darunter auch die Hauptstadt Indiens Neu-Delhi. Im Hauptstadtterritorium leben ca. 16,8 Millionen Menschen. Eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Delhis ist das Rote Fort (Lal Quila). Dies ist seit 2007 UNESCO-Weltkulturerbe und umfasst de Empfangshalle Diwan-e-Am, den Marmorpalast Mumtaz Mahal, der Privatpalast Khas Mahal, dem Palast der Farben Rang Mahal, königliche Bäder, die Perl-Moschee und einige Pavillons. Besonders empfehlenswert ist der Besuch des dreigeschossiges Trommelhaus, in dem das Indian War Museum untergebracht ist.
Die größte Moschee Indiens ist die Große Freitagsmoschee, Jama Masjid. Diese wurde 1650 vom Mogul-Kaiser Shah Jahan eingeweiht. Im Innenhof ist Platz für über 20.000 Menschen. Weitere Sehenswürdigkeiten in Old Delhi sind die Chandni Chowk, eine alte Prachtstraße, der Tempel Gurudwara Sis Ganj Sahib, sowie das Raj Ghat, eine Gedenkstätte für Mahatma Gandhi der dort beigesetzt wurde.
Der kreisrunde Platz Rajiv Chowk ist das Zentrum von Neu-Delhi. Die Prachtstraße Rajpath verbindet den indischen Präsidentenpalast Rashtrapati Bhawan und das Indian Gate. Das All India War Memorial ist ein gigantischer Triumphbogen am Ende der Straße.
Der Gurudwara Bangla Sahib ist ein Sikh-Tempel und einzigartiges Zeugnis dieser architektonischen Baukunst. Von außen wirkt er fast unscheinbar, besticht im Inneren jedoch mit seiner ganz besonders spirituellen Atmosphäre. Wer dem Trubel der Stadt entfliehen möchte sollte die malerischen Lodi Gardens besuchen und dort Ruhe finden. Auch der außergewöhnliche Lotustempel ist ein Ort der Entspannung. Der Bahai-Tempel in Form einer Lotus-Blüte besitzt neun Tore nach allen Seiten, welche die Offenheit für die Anhänger der unterschiedlichen Religionen symbolisieren.
Ganz anders ist der flächenmäßig größte Hindutempel der Akshardham. Dieser wirkt wie eine Ausstellung der indischen Kultur und es gibt viele Veranstaltungen und Attraktionen.
Nationalparks
Doch Indien hat auch beeindruckenden Landschaften und Nationalparks zu bieten. So zum Beispiel die Wüste Thar oder auch die Große Indische Wüste genannt. Hierbei handelt es sich um eine Sandwüste im Bundesstaat Rajasthan. Der geeignetste Ausgangspunkt für eine Wüstenexpedition ist die Stadt Jaisalmer nahe der pakistanischen Grenze, hier werden zahlreiche Ausflüge und Kamelritte durch die Wüste Thar angeboten.
Der Bandhavgarh - Nationalpark erstreckt sich über die Ausläufer des Vindhya-Gebirges und ist bekannt für die große Zahl freilebender Bengalischer Tiger, die dort beheimatet sind. Die faszinierende Flora und Fauna sind entweder auf ausgedehnten Jeep-Touren oder vom Rücken eines Elefantes aus zu erkunden. Im Corbett Nationalpark ist der Bengalische Tiger ebenfalls zu erblicken. Dieser liegt am am Fuße des Himalaya und ist das älteste Natur- & Wildschutzgebiet ganz Asiens.
Wer lieber an weißen Sandstränden entspannt wird im Bundesstaat Goa fündig. In der Hauptstadt Panaji sollte man das Idalco Palace, die Kirche Our Lady of the Immaculate Conception und die Sebastian Chapel besuchen. Die schönsten Strände in Goa sind Arambol, Baga, Palolem, Calangute und der Benaulim Strand. Natürlich kommen auch Bergsteiger und Trekking-Fans im Himalaya Gebirge voll auf ihre Kosten. Ebenso wie die Freunde des indischen Yogas, als besonders heilige Stadt gilt Varanasi am heilige Fluss Ganges, diese wird von unzähligen Pilgern aufgesucht um vollkommene Erlösung zu erlangen.
Bei einer Indienreise dürfen ein Basarbesuch und das Probieren der leckeren indischen Küche selbstverständlich nicht fehlen.
Mobilität
Das Flugnetz in Indien verbindet ca. 70 Städte, die Tickets sind relativ preiswert. Ein umfangreiches Busnetz findet man in allen Regionen des Landes. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind zwar günstig aber häufig auch stark überfüllt und nicht besonder komfortabel. Für Individualreisende ohne Komfortanspruch jedoch vollkommen ausreichend um das Goldene Dreieck zu besuchen. Außerdem werden auch Bustouren von den großen Städten aus angeboten. Diejenigen, die sich für eine Mietwagenreise entscheiden sollten den chaotischen Verkehr, die weiten Distanzen, sowie sehr unterschiedliche Zustände der Straßen bedenken. Mietwagen sind auch mit Chauffeuren zu mieten und preisgünstig. In den Städten stehen Taxis und Rikschas in großer Zahl zur Verfügung. Indiens Eisenbahnnetz ist das größte in Asien. Wer lieber in einer organisierten Kleingruppe reist kann zwischen einem großen Angebot an Reisen wählen. Die meisten Gruppenreisen besuchen die Touristenziele des Goldene Dreieck und setzen individuelle Schwerpunkte. Indienreisen können auch mit Reisen in die Nachbarländer kombiniert werden.